Die COVID-19-Pandemie hat sich erheblich auf die Weltwirtschaft ausgewirkt und zu einer permanenten Veränderung der Betriebslandschaft für Millionen von Unternehmen geführt. Bis zum 4. November wurden weltweit über 47,4 Millionen Fälle von COVID-19 registriert und über 1,2 Millionen Todesopfer gezählt. In einer Zeit, in der die beschleunigte Verbreitung von COVID-19 einen Großteil der entwickelten Welt erschüttert, hat Alfabank-Adres untersucht, wie diese historische Pandemie die globale Wirtschaftslandschaft dauerhaft verändert hat.
Dieser Report untersucht, wie die COVID-19-Pandemie die Volkswirtschaften auf der ganzen Welt beeinflusst hat, einschließlich einer Analyse von Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosigkeit, Konsumklima, Geschäftsklima, Haushaltseinkommen, Geldpolitik und Steuerausgaben. Er befasst sich mit den fünf Branchen, die in jedem Land in den nächsten 12 Monaten am stärksten betroffen sein werden. Darüber hinaus hat Alfabank-Adres die voraussichtliche Entwicklung der COVID-19-Beschränkungen betrachtet und untersucht, wie eine Rückkehr zu normalen Betriebsbedingungen aussehen könnte.
Auch wenn COVID-19 möglicherweise nachlässt, wenn ein Impfstoff entwickelt und verteilt wird, werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie wahrscheinlich noch Jahre andauern.
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Deutschland
Wirtschaftliche Zusammenfassung
Bruttoinlandsprodukt
Die Coronavirus-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft stark einbrechen lassen. Im aktuellen Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 5,8 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen. Das enorme Schrumpfen der deutschen Wirtschaftsleistung erfolgte im Zuge eines umfassenden Shutdowns vieler Branchen aus den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen. Besonders verheerend waren die Auswirkungen auf das verarbeitende Gewerbe, die Unternehmensdienstleister, den Handel, den Verkehr und die Lagerei sowie das Gastgewerbe.
Ein solch starker Rückgang fand zuletzt zur Zeit der Finanzkrise im Jahr 2009 statt. Im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres ging das Bruttoinlandsprodukt sogar deutlich stärker zurück als im Winterhalbjahr 2008/2009. In der zweiten Jahreshälfte des aktuellen Jahres ist eine deutliche Erholung der Wirtschaft erkennbar, die Hoffnung für eine Erstarkung des Bruttoinlandsprodukts im kommenden Jahr macht. Ob und wie stark dieses Wachstum ausfallen wird, hängt wesentlich von der Entwicklung der Coronavirus-Infektionszahlen ab.
Unter der Annahme, dass im kommenden Jahr kein weiterer Shutdown stattfindet, dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 4,4 % im Vergleich zum aktuellen Jahr ansteigen. In den nächsten fünf Jahren dürfte sich das Bruttoinlandsprodukt durchschnittlich um 2 % pro Jahr erhöhen. Während bereits Lichtblicke für die Zukunft der Weltwirtschaft erkennbar sind, werden die handelspolitischen Auseinandersetzungen der USA, Chinas und der Europäischen Union ebenso wie die Verhandlungen über das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich einen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts ausüben.
Arbeitslosenquote
Mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland angesichts der Coronavirus-Pandemie und der damit einhergehenden schlechten Lage vieler Wirtschaftszweige, hat sich die Arbeitslosenquote im aktuellen Jahr erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote von 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen sein.
Insbesondere in der ersten Hälfte des aktuellen Jahres war ein enormer Anstieg der Arbeitslosenquote zu beobachten. In der zweiten Hälfte des aktuellen Jahres verbesserte sich die wirtschaftliche Lage Deutschlands merklich. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran hat das Konjunkturpaket, das von der Bundesregierung beschlossen und auf den Weg gebracht wurde. Eine wesentliche Maßnahme in diesem Zusammenhang ist das Kurzarbeitergeld, das maßgeblich zum Erhalt von Arbeitsplätzen beigetragen hat.
Für das kommende Jahr ist in Anbetracht dieses Konjunkturpakets mit einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes zu rechnen, sodass die Arbeitslosenquote 2021 auf dem gleichen Niveau wie im aktuellen Jahr verbleiben dürfte. Einen Beitrag in diesem Zusammenhang dürfte die Verlängerung des Kurzarbeitergelds auf maximal 24 Monate leisten.
Konsumklima
Das Konsumklima dürfte angesichts der Coronavirus-Pandemie aber auch zu einem gewissen Grad wegen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union im aktuellen Jahr um 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen. Das Konsumklima dürfte sich dabei im aktuellen Jahr auf einem vergleichbaren Niveau wie zu Zeiten der Finanzkrise 2009 befinden.
Einen deutlichen Sprung nach unten vollzog das Konsumklima in den Monaten April und Mai während des Lockdowns.
Eine massive Reduzierung der Produktion vieler Branchen aus dem verarbeitenden Gewerbe resultierte in einer massiven Ausweitung der Kurzarbeit. Die Arbeitslosenzahlen schnellten in die Höhe und die Nettoeinkommen der privaten Haushalte sanken infolgedessen. Die privaten Haushalte verschoben geplante Investitionen, was in einer sinkenden Konsumbereitschaft resultiere. Die Einführung finanzpolitischer Hilfs- und Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung trugen im hohen Maße zu einer deutlichen Verbesserung des Konsumklimas seit Juni bei. Als eines der maßgeblichen Instrumente hat sich die vorübergebende Mehrwertsteuersenkung herausgestellt.
Die deutsche Konjunktur zieht aktuell wieder an, was das Verbrauchervertrauen bereits gestärkt hat. Mit einem Anstieg von 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr, dürfte 2021 allerdings nicht mit einem großen Aufschwung des Konsumklimas gerechnet werden. Die Einkommenserwartung privater Haushalte ist nach wie vor eingetrübt und die im Januar 2021 wieder geltende reguläre Mehrwertsteuer könnte sich negativ auf das Konsumklima auswirken. In den kommenden fünf Jahren dürfte das Konsumklima mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 0,3 % pro Jahr nur leicht ansteigen.
Geschäftsklima
In der ersten Hälfte des aktuellen Jahres verschlechtere sich das Geschäftsklima angesichts des Ausstiegs des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union, aber vor allem durch die Coronavirus-Pandemie, drastisch und erreichte einen historischen Tiefpunkt. Aufgrund der Exportorientierung des Landes wirkte sich der verordnete Lockdown auf die internationalen Handelsaktivitäten Deutschlands stark negativ aus. Als besonders verheerend stellte sich der stark eingeschränkte Handel mit China heraus, denn gemessen am Gesamtwert aller Ausfuhren sowie Einfuhren, ist dieses Land der wichtigste Handelspartner für Deutschland. Infolge der so entstandenen Unterbrechung der Lieferketten international tätiger Unternehmen verschlechterte sich die Geschäftslage des verarbeitenden Gewerbes enorm.
Nicht minder stark war der negative Effekt der Reisebeschränkungen auf den Tourismussektor und das Gastgewerbe. In der zweiten Hälfte des aktuellen Jahres weist das Geschäftsklima eine deutliche Erholung auf. Insbesondere das verarbeitende Gewerbe profitiert aktuell von einer Stabilisierung der Auslandsnachfrage. Die ergriffenen Maßnahmen zur Liquiditätssicherung durch die Bundesregierung dürften einen wesentlichen Beitrag hierzu geleistet haben. Ungeachtet der gegenwärtigen Erholung dürfte das Geschäftsklima im aktuellen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 % zurückgehen. Für 2021 dürfte mit einem deutlichen Anstieg des Geschäftsklimas um 6,7 % im Vergleich zum aktuellen Jahr zu rechnen sein.
Während das verarbeitende Gewerbe seinen Erholungskurs voraussichtlich fortsetzten wird, ist die Lage im Dienstleistungsbereich schwieriger. Dieser Wirtschaftssektor konnte sich bisher noch nicht wirklich erholen. Der für den Monat November geltende erneute Lockdown trifft diesen Sektor besonders hart. In den kommenden fünf Jahren dürfte sich das Geschäftsklima um durchschnittlich 1,7 % pro Jahr verbessern. Neben der Gefahr einer erneuten Ausbreitung des Coronavirus wirken die gegenwärtigen handelspolitischen Konflikte zwischen den USA, China und der Europäischen Union negativ auf das Geschäftsklima ein.
Monatliches Haushaltsnettoeinkommen
Das monatliche Haushaltsnettoeinkommen dürfte angesichts der Coronavirus-Pandemie im aktuellen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 % zurückgehen. In Anbetracht der enormen negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die deutsche Wirtschaft stiegen die Arbeitslosenzahlen in die Höhe und deutsche Arbeitnehmer verzeichneten infolge der massiven Ausweitung der Kurzarbeit teilweise hohe Gehaltseinbußen.
Infolge wegbrechender Umsätze verzeichnen auch viele Selbstständige und Freiberufler Einkommenseinbußen. Darüber hinaus fielen Lohnerhöhungen durch Verhandlungen verschiedener Tarifpartner wegen der aktuellen Lage im aktuellen Jahr geringer aus als in den Jahren zuvor. Außerdem wurden geplante Lohnerhöhungen teilweise verschoben. Zur Abfederung der negativen Auswirkungen hat die Bundesregierung Soforthilfemaßnahmen ergriffen. Zu diesen Soforthilfemaßnahmen zählen Gelder zur Unterstützung von Kleinstunternehmen und Solo-Selbständigen. Auch wurde der Zugang für Kurzarbeitergeld erleichtert. Von der Stabilisierung des Arbeitsmarktes ging eine stützende Kraft auf das Haushaltsnettoeinkommen aus.
Für das kommende Jahr dürfte das monatliche Haushaltsnettoeinkommen um 0,8 % im Vergleich zum aktuellen Jahr zwar nur sehr verhalten ansteigen, in den kommenden fünf Jahren ist jedoch von einem durchschnittlichen Wachstum von 2,2 % pro Jahr auszugehen. Der Wandel der Wirtschaft zur Dienstleistungsgesellschaft in den vergangenen fünf Jahren, in der vergleichsweise hohe Löhne gezahlt werden, dürfte sich fortführen und maßgeblich zum Wachstum des monatlichen Haushaltsnettoeinkommens beitragen.
Finanzpolitische Hilfs- und Konjunkturmaßnahmen
Die Bundesregierung hat zur Bewältigung und zur Abfederung der negativen Auswirkungen der gegenwärtigen Coronavirus-Pandemie ein Konjunkturpaket beschlossen, das einen Gesamtumfang von 130 Milliarden Euro beinhaltet. Dieses Konjunkturpaket gliedert sich in vier verschiedene Themengebiete und beinhaltet Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen, Kommunen und privaten Haushalten. Darüber hinaus soll dieses Konjunkturpaket Impulse für wichtige Zukunftstechnologien setzen.
Zur Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden wurde für das aktuelle Jahr einmalig ein Kinderbonus von 300 Euro pro Kind beschlossen. Damit sollen etwaige finanzielle Einbußen abgefedert werden. Die Bundesregierung hat zudem einen leichteren Zugang zur Grundsicherung für Personen ermöglicht, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden. Für einen Zeitraum von sechs Monaten erhalten sie Zugang zur Grundsicherung, ohne dabei ihre Vermögensverhältnisse offenlegen zu müssen. Anträge auf Grundsicherung werden, um eine schnelle Auszahlung zu ermöglichen, vorläufig bewilligt. Eine Bedürftigkeitsprüfung erfolgt erst nachträglich. Diese Maßnahme läuft bis zum 31. Dezember 2020.
Bereits im März hat die Bundesregierung den Zugang zum Kurzarbeitergeld erleichtert. Diese Maßnahme wurde ergriffen, weil vielen Unternehmen Aufträge weggebrochen sind und diese teilweise keine Umsätze generieren konnten. Das Kurzarbeitergeld fungiert dabei als wichtige Maßnahme zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Die Bundesagentur für Arbeit zahlt dabei je nach Länge der Kurzarbeit zwischen 60 % und 80 % des Lohnausfalls. Für Eltern sind es zwischen 67 % und 87 %. Ursprünglich lief das Kurzarbeitergeld bis zum 31. Dezember 2020, wurde aber auf 24 Monate verlängert.
Um den Konsum in Deutschland anzuregen, hat die Bundesregierung die Mehrwertsteuersätze herabgesetzt. Der reguläre Steuersatz von 19 % wurde auf 16 % verringert und der reduzierte Steuersatz von 7 %, der beispielsweise für Lebensmittel gilt, auf 5 % gesenkt. Diese Maßnahme gilt seit dem 1. Juli 2020 und ist bis zum 31. Dezember 2020 befristet.
Neben Maßnahmen, die direkt auf private Haushalte ausgerichtet sind, sind auch Unternehmen in dem von der Bundesregierung beschlossenen Konjunkturpaket inbegriffen. Unternehmen, denen es vor der Coronavirus-Pandemie gut ging und die nun dringend Unterstützung benötigen, erhalten sogenannte Überbrückungshilfen. Von der Bundesregierung wurden 25 Milliarden Euro in Form von Zuschüssen bereitgestellt, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Seit Juni dieses Jahres stehen diese Überbrückungshilfen zur Verfügung. Sie sind befristet bis zum 31. Dezember 2020.
Darüber hinaus wurde Unternehmen als Ausgleich für ausbleibende Umsätze über einen Zeitraum von zwei Jahren ein sogenannter steuerlicher Verlustrücktrag gewährt. Dieser steuerliche Verlustrücktrag ermöglicht es Unternehmen, gegenwärtige Verluste mit früheren Gewinnen steuerlich noch stärker verrechnen zu können. Außerdem wurde Unternehmen die Möglichkeit verschafft, für die Steuerjahre 2020 und 2021 bewegliche Wirtschaftsgüter wie etwa Maschinen degressiv, statt wie bisher linear, abzuschreiben. Hierdurch kann ein größerer Teil der Investitionsausgaben sofort steuerlich geltend gemacht werden, sodass sich der zu versteuernde Anteil des Gewinns verringert.
Wachstumsstarke Branchen
C21.20DE Herstellung von pharmazeutischen Produkten
Infolge der steigenden Lebenserwartung steigt der Bedarf nach pharmazeutischen Produkten angesichts einer Zunahme altersbedingter Krankheiten an. So stieg das Medianalter, das die Bevölkerung in zwei gleich große Gruppen teilt, stetig an. Während das Medianalter im Jahr 2020 noch bei 39,8 Jahren lag, beläuft es sich aktuell auf 46,5 Jahre.
Die Branche der Herstellung von pharmazeutischen Produkten zählt mit einer Gewinnmarge von 13,7 % zu den profitabelsten Branchen in Deutschland. Im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftszweigen kann die vorliegende Branche von der gegenwärtigen Coronavirus-Pandemie profitieren. Die Branchenakteure stellen Medikamente zur Behandlung von relevanten Grunderkrankungen sowie Antibiotika zur Behandlung von Begleitinfektionen her. Im aktuellen Jahr dürfte die Branche der Herstellung von pharmazeutischen Produkten einen Umsatzanstieg von 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr auf 60,2 Milliarden Euro verzeichnen.
Das Umsatzwachstum der Branche dürfte bereits 2021 an Dynamik verlieren. Voraussichtlich wird der Branchenumsatz im Vergleich zu 2020 um 2,6 % auf knapp 6,2 Milliarden Euro ansteigen. Dies liegt an dem kurzfristigen Anstieg der Nachfrage nach Medikamenten zur Behandlung von Begleitinfektionen des Coronavirus. In der Coronavirus-Pandemie liegen auch Chancen für die Branche. So wird mit Hochdruck an einer Entwicklung eines Impfstoffes gearbeitet. Die CureVac AG in Tübingen zählt dabei zu den vielversprechendsten Unternehmen. Dem Mainzer Unternehmen Biontech ist es gemäß einer Zwischenanalyse vom 9. November 2020 in einer klinischen Untersuchung gelungen, einen 90-prozentigen Schutz vor dem Coronavirus nachzuweisen. Das Unternehmen möchte nun mit seinem Partner Pfizer eine Notfallzulassung in den USA beantragen.
C30.92DE Herstellung von Fahrrädern und Behindertenfahrzeugen
Die Branche der Herstellung von Fahrrädern und Behindertenfahrzeugen konnte in den vergangenen Jahren von dem steigenden Sport-, Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung profitieren. Im aktuellen Jahr dürfte die Branche ein Umsatzwachstum von 7,6 % im Vergleich zum Vorjahr auf 1,9 Milliarden Euro erzielen. Zu Beginn des Saisonstarts im März und April verzeichnete die Branche im Zuge der Coronavirus-Pandemie jedoch enorme Lieferschwierigkeiten. Angesichts einer überwiegenden Fertigung von Fahrradkomponenten im asiatischen Ausland, kam es wegen der weitreichenden Schließung von Produktionsstätten in China zu Störungen der Lieferketten. Auch verminderte sich die Nachfrage aufgrund der Schließung des Einzelhandels.
Mangels stattfindender Veranstaltungen wurde die Nachfrage nach Fahrrädern seit Mai durch eine deutlich wachsende Beliebtheit von Fahrradtouren beflügelt. Das Fahrrad stellt darüber hinaus eine gute Alternative zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel dar und gilt als sicherer in Bezug auf eine mögliche Coronainfektion. Vor allem die Nachfrage nach Rädern aus dem Einsteigersortiment konnte stark zulegen. In Anbetracht des Trends zu höherpreisigen Produkten, war die Branche in der Lage, ihre Gewinnmarge in den letzten Jahren auszuweiten. Im aktuellen Jahr dürfte sie bei 5,6 % liegen. Für 2021 dürfte ein leichter Umsatzrückgang im Vergleich zum aktuellen Jahr in Höhe von 0,2 % stattfinden. Dieser leichte Rückgang ist auf die erhöhte Nachfrage im aktuellen Jahr zurückzuführen.
J63.11DE Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten
Bei der Branche der Datenverarbeitung, des Hostings und der damit verbundenen Tätigkeiten handelt es sich um einen Wirtschaftszweig im Technologiesektor, der in den letzten Jahren rasant wuchs. Die Coronavirus-Pandemie hat das Wachstum der Branche beschleunigt. Im aktuellen Jahr dürfte die Branche ein Umsatzwachstum von 2,7 % im Vergleich zum Vorjahr auf 10,2 Milliarden Euro erzielen. Angesichts einer immensen Verlagerung der Büroarbeit ins Homeoffice, stieg vor allem die Nachfrage nach mobilen Lösungen und Cloud-Dienstleistungen stark an. Beispielsweise wurden häufiger Videokonferenzen durchgeführt und virtuelle Arbeitsumgebungen genutzt.
Zu Beginn des Jahres fanden jedoch beträchtliche Budgetkürzungen im IT-Bereich statt, die zunächst zu sinkenden Umsätzen für die Branche führten. Die zweite Jahreshälfte dürfte weitaus positiver verlaufen, auch weil die Bundesregierung ein umfangreiches Konjunkturpaket zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft auf den Weg gebracht hat. Die vorliegende Branche zählt mit einer Gewinnmarge von 11,1 % im aktuellen Jahr zu einer der profitableren Branchen. Im kommenden Jahr dürfte sich die Umsatzentwicklung in Anbetracht des sich spürbar beschleunigenden technologischen Fortschritts stark ansteigen. Im Vergleich zum aktuellen Jahr dürfte der Branchenumsatz um 4,8 % wachsen. Die Bedeutung von Cloud-Anwendungen wie etwa dem Cloud-Computing wird rasant an Bedeutung zugewinnen.
C10.85DE Herstellung von Fertiggerichten
Ungeachtet des starken Preisdrucks seitens des Lebensmitteleinzelhandels sowie des steigenden Gesundheitsbewusstseins, das zu einer gesundheitsbewussteren Ernährung der Verbraucher führt, dürfte der Umsatz der vorliegenden Branche im aktuellen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 % auf 3,5 Milliarden Euro ansteigen. Das Konsumverhalten von Verbrauchern hat sich im aktuellen Jahr angesichts der Coronavirus-Pandemie verändert, denn Gäste können von Restaurants und anderen gastronomische Betrieben nur unter erheblichen Einschränkungen bewirtet werden. Hersteller von Fertiggerichten, deren Produkte überwiegend in Supermärkten und Discountern verkauft werden, konnten aus diesem Grund von einer steigenden Nachfrage nach Fertiggerichten profitieren.
In Anbetracht der Entwicklung von Premiumprodukten dürfe die Gewinnmarge der Branche im aktuellen Jahr auf 3,7 % ansteigen. Der positive Effekt auf die Branche der Herstellung von Fertiggerichten dürfte jedoch von nur temporärer Natur sein. Mit einer Lockerung der Corona-Maßnahmen für Restaurants und andere gastronomische Betriebe dürfte auch die Nachfrage nach Fertiggerichten sinken. Für das kommende Jahr wird aus diesem Grund mit einer Normalisierung der Nachfrage nach Gerichten, die schnell und einfach zubereitet werden können, gerechnet. Der Branchenumsatz dürfe im Jahr 2021 um 5,1 % im Vergleich zum Jahr 2020 sinken.
C10.71DE Herstellung von Backwaren (ohne Dauerbackwaren)
Die sich in einem Konzentrationsprozess befindliche Branche der Herstellung von Backwaren dürfte im aktuellen Jahr ein Umsatzwachstum von 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr auf 19,6 Milliarden Euro erreichen. Die Branche verzeichnet eine erhöhte Nachfrage nach tiefgekühlten und haltbaren Nahrungsmitteln während der gegenwärtigen Coronavirus-Pandemie. Insbesondere Großbäckereien profitierten von einer immensen Nachfrage der Verbraucher nach frischen und tiefgekühlten Backwaren sowie Produkten zum Aufbacken im Frühjahr 2020. Zeitweise war die Nachfrage nach Backwaren so hoch, dass einige Hersteller wie etwa Harry-Brot sogar Sonderschichten einlegen mussten.
Neben einem Umsatzanstieg, konnten die Branchenakteure ebenfalls eine Ausweitung ihrer Gewinnmargen realisieren, die im aktuellen Jahr bei 3 % liegen dürfte. Der Umsatzanstieg des aktuellen wird sich im kommenden Jahr voraussichtlich nicht halten können. Mit einem Umsatzrückgang von 0,2 % im Vergleich zu 2020 dürfte allerdings mit einem nur schwach rückläufigen Umsatz zu rechnen sein. Die Umsatzentwicklung der Branche wird wesentlich davon abhängen, inwiefern aktuell geltende Hygienestandards von Kunden in Supermärkten und Discountern eingehalten werden.
Wachstumsschwache Branchen
C29.10DE Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren
Die Branche der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren zählt zu den größten Verlierern der Coronavirus-Pandemie. So mussten nicht nur deutsche Automobilkonzerne bereits zu Beginn des aktuellen Jahres die Produktion in ihren chinesischen Werken herunterfahren, auch die Automobilzulieferer führten immense Produktionskürzungen durch. Im März folgte dann angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus die Einstellung eines Großteils der Produktion in Deutschland. In Anbetracht der geringen Nachfrage nach Kraftwagen sowie der Unterbrechung der Lieferketten, dürfte die Branche im aktuellen Jahr einen Umsatzeinbruch von 22,1 % im Vergleich zum Vorjahr auf 331,2 Milliarden Euro verzeichnen. Dabei ist ebenfalls mit einer Reduzierung der Gewinnmarge auf 1 % im aktuellen Jahr zu rechnen.
Bereits im kommenden Jahr dürfte der Umsatz der Kraftwagenhersteller im Vergleich zum Vorjahr um 15,1 % ansteigen. Dabei wird der Branchenumsatz allerdings noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt bleiben. Unterstützt wird die Nachfrage nach Kraftwagen durch eine sogenannte Innovationsprämie für Verbraucher, die beim Kauf eines Elektroautos oder Hybrids mit Ladestecker eine Prämie von bis zu 9.000 Euro erhalten. Der staatliche Anteil liegt dabei bei bis zu 6.000 Euro für Neuwagen. Der Restbetrag wird vom Hersteller übernommen.
N82.30DE Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter
Die Branche der Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter ist einer der Wirtschaftszweige, der bereits zu Beginn des aktuellen Jahres negativ von der Coronavirus-Pandemie betroffen war. Im März wurden vermehrt Großveranstaltungen zunächst durch die Landes- und Kommunalregierungen verboten. Es folgte anschließend ein umfassendes deutschlandweites Verbot von Veranstaltungen jeglicher Art. So wurden beispielsweise die Leipziger Buchmesse Mitte März, Rock am Ring auf dem Nürburgring Anfang Juni, das Wacken Open Air im Juli sowie das Oktoberfest in München Mitte September bis Anfang Oktober abgesagt. Für das aktuelle Jahr dürfte mit einem Rückgang des Branchenumsatzes von 35,3 % im Vergleich zum Vorjahr auf 5,9 Milliarden Euro zu rechnen sein.
Die Branchenakteure werden durch die Absage von Veranstaltungen nicht nur einen enormen Umsatzeinbruch zu verzeichnen haben. Sie werden überdies nicht sämtliche Kosten abfangen können, sodass die Gewinnmarge im aktuellen Jahr mit 0,6 % nur sehr knapp im positiven Bereich liegen dürfte. Die Entwicklung der Branche im kommenden Jahr wird wesentlich von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Pandemie abhängen. Für das Jahr 2021 wurde bereits das Bremer Sechstagerennen, das Mitte Januar hätte stattfinden sollen, abgesagt. Dennoch dürfte ein Umsatzanstieg im Jahr 2021 von 22,2 % im Vergleich zu 2020 stattfinden. Damit liegt der Branchenumsatz allerdings weit unter dem Niveau, das vor der Coronavirus-Pandemie vorherrschte.
H51.10DE Personenbeförderung in der Luftfahrt
Der Flugverkehr in Deutschland wurde in Anbetracht der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus im aktuellen Jahr größtenteils eingestellt. Davon betroffen sind gleichermaßen Inlandsflüge wie Auslandsflüge. Die deutsche Passagierluftfahrtbranche ist in Anbetracht dieser Entwicklung seit März mit einem enormen Umsatzeinbruch konfrontiert. Im aktuellen Jahr dürfte die Luftfahrtbranche einen Umsatzrückgang von 50,5 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen auf 10 Milliarden Euro und zählt damit zu einer der am stärksten von der Coronavirus-Pandemie negativ betroffenen Branchen in Deutschland.
Das Ausbleiben von Umsätzen hat einen besonders schwerwiegenden Effekt auf die Gewinnmarge der Fluggesellschaften. Die sehr hohen Fixkosten in Verbindung mit einer geringen Kapazitätsauslastung dürften im aktuellen Jahr zu einer Gewinnmarge im Negativbereich in Höhe von 10 % führen. Damit sind viele Akteure in ernstzunehmende Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Ungeachtet erfolgter Lockerungen seit Mai 2020, dürfte die Branche 2021 trotz eines Umsatzwachstums von 48,1 % im Vergleich zu 2020 weit unter dem Vorkrisenniveau bleiben. Beispielsweise können Bürger aus der Europäischen Union nur sehr eingeschränkt in die USA einreisen. Die Türkei hat wiederum den Flugverkehr nach Deutschland wegen der enormen Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland untersagt.
Die Maßnahmen, die gegen die gegenwärtige Coronavirus-Pandemie getroffen wurden, haben sich besonders negativ auf die Kinobranche ausgewirkt. So mussten die Kinos von März bis, je nach Bundesland, Mai bzw. Juni schließen. In der ersten Jahreshälfte brachen den Branchenakteuren fast die gesamten Umsätze weg. Die anschließende Wiedereröffnung brachte der Branche darüber hinaus nur geringe Umsätze ein, denn zur Einhaltung von Hygienevorschriften mussten die Kinos die Besucherzahl stark einschränken, was in einer niedrigen Anzahl verkaufter Tickets mündete.
Ein weiterer Faktor, der sich negativ auf die Kinobranche auswirkte, war die Verschiebung von Filmveröffentlichungen, denen ein pandemiebedingter Drehstopp voranging. Die Kinos können aus diesem Grund keine neuen Filme zeigen, sondern sind auf Klassiker oder unabhängige Filmveröffentlichungen angewiesen. Dies bedeutet aber auch, dass der durchschnittliche Preis, der mit dem Ticketverkauf erzielt wird, geringer als in den Vorjahren ausfällt.
Im aktuellen Jahr dürfte der Umsatz der Kinobrauche um 31,1 % im Vergleich zum Vorjahr auf 1,1 Milliarden Euro fallen. Die Schließung der Kinos im ersten Halbjahr sowie die ergriffenen Hygienemaßnahmen haben überdies zu einem drastischen Rückgang der Gewinnmarge der Branche auf 1,8 % im aktuellen Jahr geführt. Für 2021 wird ein Umsatzrückgang von 41,1 % im Vergleich zu 2020 prognostiziert. Unter der Annahme, dass die Coronavirus-Pandemie im kommenden Jahr bewältigt sein wird, dürften die Besucherzahlen ein vergleichbares Niveau wie vor der Pandemie erreichen.
I55.10DE Hotels, Gasthöfe und Pensionen
In Anbetracht einer Absagte zahlreicher Messen und Tagungen, war die Hotelbranche bereits im Februar des aktuellen Jahres einer der am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Wirtschaftszweige in Deutschland. Mit den ab März geltenden Kontaktbeschränkungen, die Hotelübernachtungen zu Urlaubszwecken untersagen, brachen die Umsätze der Branchenakteure ein. Es kam sogar bereits zu einigen Insolvenzen. Im aktuellen Jahr dürfte sich der Umsatzeinbruch mit 33,2 % im Vergleich zum Vorjahr auf 21,8 Milliarden Euro belaufen.
Zur Unterstützung der Branche wurde eine Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für die von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Unternehmen bis Ende September ausgesetzt. Ein KfW-Kreditprogramm soll den Branchenakteuren darüber hinaus helfen, Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Eine weitere Maßnahme, die zur Unterstützung der Branche ergriffen wurde, ist das Kurzarbeitergeld. Ungeachtet der staatlichen Unterstützung werden es viele Branchenakteure schwer haben, das aktuelle Jahr zu überstehen, auch weil die Gewinnmarge im aktuellen Jahr auf 3 % eingebrochen ist. Für das Jahr 2021 wird nur ein geringes Umsatzwachstum von 2,4 % im Vergleich zum aktuellen Jahr prognostiziert. Viele Urlauber und Geschäftsreisende werden 2021 voraussichtlich vor Reisen angesichts einer möglichen Infektion zurückschrecken, was sich negativ auf die Hotelbranche auswirken dürfte. Insofern werden die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie noch auf längere Sicht zu spüren sein.
Ausblick für COVID-19-Einschränkungen
Angesichts der weltweiten Zunahme des Infektionsgeschehens wurden im aktuellen Jahr zahlreiche Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Internationale Reisen sowie Reisen innerhalb Deutschlands kamen in Anbetracht des großflächigen Beherbergungsverbots nahezu zum Erliegen. Für viele Länder wurden vom Auswärtigen Amt Reisewarnungen ausgesprochen. Die Veranstaltungs- und Kongresswirtschaft sowie die Tourismusbranche zählen zu denjenigen Wirtschaftszweigen, die von der Coronavirus-Pandemie am schwersten betroffen sind.
Das Reisegeschehen für 2021 sowie für die kommenden Jahre hängt wesentlich von der weiteren Entwicklung der Pandemie sowie ab. Einer der wichtigsten Indikatoren für das Reisegeschehen national sowie international stellt der Passagierflugverkehr dar. Nach aktuellen Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft ist mit einer schrittweisen Erholung des Luftverkehrsmarktes zu rechnen, der sich jedoch über einen langen Zeitraum erstrecken dürfte. Unter der Annahme, dass 2021 eine entsprechende Medikation sowie Impfung zur Verfügung steht, dürfte erst im Jahr 2024 mit einer Passagierzahl auf dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 zu rechnen sein. Als wahrscheinlich gilt, dass sich der Inlandsverkehr schneller erholt als der Europaverkehr. Der Erholungsprozess des Interkontinentalverkehrs wird voraussichtlich am längsten dauern. Während der Pandemie wurden zunehmend digitale Meetings und Veranstaltungen durchgeführt, die im gewissen Umfang auch nach der Pandemie durchgeführt werden können und damit viele Geschäftsreisen ersetzten dürften.
Als Maßnahme zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hat der Bund in Zusammenarbeit mit den Bundesländern beschlossen, dass bis Ende Dezember 2020 Großveranstaltungen nicht ohne die Sicherstellung der Einhaltung von Hygieneregeln stattfinden dürften. Die damit einhergehenden Verluste für die Veranstaltungsbranche dürften auch noch im Folgejahr zu spüren sein. Es ist damit zu rechnen, dass Großveranstaltungen nicht vor dem Herbst 2021 stattfinden werden, während bei mittelgroßen Veranstaltungen voraussichtlich eine Normalisierung ab dem Sommer 2021 zu verzeichnen sein wird. Kleinere Veranstaltungen hingegen dürften schneller wieder möglich sein. Mit einer Normalisierung in diesem Bereich ist allerdings nicht vor dem Frühjahr 2021 zu rechnen. Potenziale bieten in diesem Zusammenhang virtuelle Formate für die Veranstaltungsbranche. Das Wacken Open Air beispielsweise, das im Sommer dieses Jahres wegen Corona abgesagt werden musste, fand virtuell via Livestream statt. Solche virtuellen Veranstaltungen können einen wesentlichen Beitrag für die Erholung dieses Wirtschaftssektors in Zeiten der Coronavirus-Pandemie und darüber hinaus leisten.
Erste positive Signale kommen bereits aus dem Bereich des Fußballs. Mitte September 2020 haben sich die Länder mit dem Deutschen Fußballbund in einer sechswöchigen Testphase darauf geeinigt, dass Stadien auf bis zu 20 % der verfügbaren Kapazitäten unter der Einhaltung von Hygienemaßnahmen besetzt werden können. Andere Sportarten wie etwa Eishockey, Handball, Volleyball oder Basketball könnten in Zukunft folgen.